Torwarthandschuhe Ratgeber

Wer Fußball spielt und schon mal im Tor gestanden hat, weiß, wie wichtig gute Torwarthandschuhe sind. Wer sich erst an den Sport herantastet und sich noch nicht sicher ist, ob er etwas für ihn ist, kommt meist erst mal mit ganz normalen Handschuhen gut klar.

Aber spätestens dann, wenn die Entscheidung gefallen ist, dass man auch künftig im Tor stehen will, sollte der nächste Weg der zum nächsten Sportgeschäft sein, denn Torwarthandschuhe sind unverzichtbar. Das ist nicht nur aufgrund des Spielgefühls so, sondern auch wegen der Sicherheit.

Was ist so besonders an Torwarthandschuhen?

Ein Außenstehender weiß oft nicht, warum so viel Wert auf gute Handschuhe für den Torwart gelegt wird. Wer aber schon mal mit normalen Handschuhen und Torwarthandschuhen im Tor gestanden hat, weiß wie unterschiedlich das ist.
Ein guter Torwarthandschuh ist eine hervorragende Unterstützung den Ball zu halten. Er gibt den richtigen Grip, die richtige Sicherheit, um den Ball auch dann halten zu können, wenn es knapp ist.

Ein Torwarthandschuh hat seine Besonderheiten im Material und im Aufbau. Die Oberhand ist immer aus einem Haftschaum gefertigt. Dieser besteht für gewöhnlich aus synthetischem Latex, Latex sowie weiteren Materialien.
Im Handschuh selbst befindet sich meist Mesh, ein luftiger Stoff, der im Handschuh die Zirkulation der Luft unterstützt.

Die Innenflächen der Handschuhe sind gepolstert und relativ weich – weich genug, dass die Hand gut bewegt werden kann. Dennoch sind sie zugleich auch robust, sodass sie sich nicht so schnell abnutzen. Wie die Zusammensetzung der Materialien und die verschiedenen Oberflächen sich anfühlen und verhalten, ist von Hersteller zu Hersteller und Torwarthandschuhtyp zu Torwarthandschuhtyp unterschiedlich. Dies ist einer der Gründe, weshalb ein Torwarthandschuh zumindest beim Erstkauf am besten im Sportgeschäft gekauft werden sollte. Ist man zufrieden, kann er gegebenenfalls auch online nachgekauft werden. Die meisten brauchen mehrere Anläufe um die richtigen Torwarthandschuhe für sich zu finden, denn wie der jeweilige Handschuh sich beim Ballfang macht, stellt man meist erst über mehrere Spiele hinweg endgültig fest.

Torwarthandschuhe Torhüter

Während die richtige Größe bei normalen Handschuhen meist kein Problem ist, sollte man Torwarthandschuhe am besten im Geschäft Probetragen. Auch dann, wenn man die eigentliche Handschuhgröße weiß, vielleicht auch bereits einen Torwarthandschuh besessen hat, heißt das nicht, dass das Thema Größe damit beendet ist. Die tatsächliche Größe der Handschuhe variiert von Hersteller zu Hersteller. Das heißt, hat die eine Größe bei Hersteller A hervorragend gepasst, muss sie das bei Hersteller B nicht auch tun. Außerdem kommt es auch darauf an, ob die Handschuhe Fingersave integriert haben oder nicht, denn mit Fingersave wird generell empfohlen eine halbe Nimmer größer zu wählen, da der Handschuh sonst zu eng werden kann.

Außerdem besitzen viele Torwarthandschuhe eine Dehnungsfuge, die dem Handschuh mehr Flexibilität gibt und ihm eine längere Lebensdauer verschafft. Durch sie passt der Handschuh auch dann, wenn die Hand sich anstrengt, verkrampft und stärker durchblutet wird. In diesen Situationen kann sie leicht anschwellen, was bei Modellen mit Dehnungsfuge kein Problem ist.
Eine weitere Besonderheit des Torwarthandschuhs ist die Bandage. Diese hilft dem Handschuh dabei einen festen Sitz zu behalten. Die Bandage befindet sich am Handgelenk und ist elastisch. In abgewandelter Form kennt man sie auch bei Winterhandschuhen für Erwachsene, vor allem aber für Kinder. Dort dient sie aber dazu, dass kein Schnee unter den Handschuh gerät und dass die Kinder die Handschuhe nicht so schnell verlieren können. Bei einem Torwarthandschuh hat die Bandage den Sinn, den Sitz des Handschuhs zu sichern und das Handgelenk zu schützen.

Zudem besitzt jeder Handschuh eines Torwarts einen besonderen Verschluss, sodass die Hand nicht komplett hineinschlüpfen muss und der Handschuh leichter aus- und angezogen werden kann. Außerdem besteht so auch die Möglichkeit die Straffung zu verstellen.

Wie sitzen Torwarthandschuhe, die richtig passen und angezogen sind?

Damit der Torwarthandschuh richtig sitzen kann, muss er natürlich erst mal passen. Ist die Sache mit der Größe geklärt, heißt das aber nicht, dass der Handschuh so passt, wie er es soll.

Generell ist es aber nicht sehr schwer herauszufinden, ob der Handschuh gut sitzt oder nicht. Ob der Handschuh passt, ist mit wenigen, kleinen Regeln schnell festgestellt:

1. Fingerspitzen

Die Fingerspitzen sollten die Spitzen des Handschuhs nicht berühren. Tun sie das, ist der Handschuh zu klein. Wird ein solcher Handschuh beim Spiel benutzt, kann das im Fall der Fälle sehr unangenehm werden und die Bewegungen eingrenzen, denn werden die Finger angespannt und verrutscht der Handschuh vielleicht minimal, drücken beim Greifen die Finger gegen die Spitzen und können gegebenenfalls nicht ausreichend gebeugt werden. Etwas Spielraum sollte an der Spitze bestehen, aber nur so weit, dass die Finger entspannt gebeugt werden können.

2. Maße

Generell sollte man auch die Maße der Hand haben. Dafür misst man ganz einfach vom Knöchel des Zeigefingers bis zum Knöchel des kleinen Fingers. Da dies aber nur Richtwerte sind und die Breite, Tiefe und Form der Handfläche, sowie die Länge der einzelnen Finger variiert, sollte jeder Handschuh anprobiert werden.

3. Passform

Die Passform sollte der der eigenen Hand entsprechen. Natürlich muss sie nicht maßgeschneidert sein, aber jede Hand ist nun mal anders. Rechts und Links sollte nicht zu viel Spielraum sein, die Bandage sollte auch am Handgelenk sitzen und nicht weiter unten oder oben. Die Spreizung der Finger sollte mit der Spreizung des Handschuhs übereinstimmen und spielt eine große Rolle.

4. Sitz

Auch wenn der Handschuh eine Dehnungsfuge besitzt, sollte nicht leichtfertig ein zu eng sitzender Handschuh gewählt werden, denn die Dehnungsfuge soll das Reißen verhindern – während der Anwendung. Sitzt der Handschuh bereits im entspannten Zustand eng, sollte wenigstens eine halbe Nummer größer gewählt werden.
Der Handschuh ist weder zu groß noch zu klein, wenn sich nirgends ein großer Hohlraum zwischen Handschuh und Hand bildet und die Hand ohne große Spannung zur Faust geballt werden kann.

Torwarthandschuhe Torhüter

Welche Ansprüche sollte man an die Torwarthandschuhe stellen?

Die Ansprüche, die man stellen sollte, sind immer abhängig von dem Grad der Spielklasse und der Intensität der Spiele.

1. Vereinsspiele

Wenn man regelmäßig spielt, auch wenn man kein Profi ist, sollte der Handschuh unbedingt bequem sitzen. Sitzt der Handschuh nicht gut, reibt er, rutscht er, ist er zu schwer oder zu steif, dann kann das viel vom Spielspaß rauben und dass soll nicht sein. Außerdem sollte der Handschuh nicht zu schnell verschleißen, sonst muss ständig ein neuer Handschuh her. Der Belag sollte außerdem gut genug sein, um den Schuss abzufedern. Für Spiele in den Übergangszeiten und wenn es auch im Winter mal den Verein ins Freie lockt, sollte der Handschuh warm genug sein, dass die Hände noch gut durchblutet und nicht steif werden.

2. Gastspiele

Wird mit dem Team gegen ein anderes Team gespielt, geht es meist härter zu als im Training. Entsprechend werden hier auch die Anforderungen noch mal etwas höher geschraubt. Im Grunde gilt alles wie für die Vereinsspiele, hier kann der Belag der Handschuhe aber ruhig noch etwas dicker ausfallen.

3. Profispiele

Auch hier gilt alles wie bei Vereinsspielen und Gastspielen, aber auch hier darf der Belag noch etwas dicker sein. 4+3 oder 5+3 darf es hier ruhig sein. Hier muss aber jeder ausprobieren, ob 4+3 passt oder auch 5+3 möglich ist.

4. Torwarttrainer

Für einen Torwarttrainer liegen die Prioritäten beim Handschuh woanders. Als Torwarttrainer muss man in kürzerer Zeit mehr Bälle halten als der Torwart in einem Spiel. Entsprechend ist es für einen Torwarttrainer vor allem wichtig, dass der Handschuh eine gute Dämpfung besitzt. Ist diese zu gering vorhanden, kann es schnell unangenehm und gefährlich für die Hand und das Handgelenk werden. Wichtig ist aber ebenso ein guter Sitz, die Bequemlichkeit sowie der Grip. Außerdem sollte sich der Belag besonders langsam abnutzen, da eine Vielzahl an Bällen gefangen und abgewehrt werden muss.

Torwarthandschuhe Torhüter

Welche Schnitte von Torwarthandschuhen gibt es?

Im Großen und Ganzen gibt es drei Schnitte, die man bei Torwarthandschuhen vorfinden kann.

Innennaht-Handschuhe

Innennaht-Handschuhe werden oft auch als Negativschnitt-Handschuhe bezeichnet. Diese Art Torwarthandschuhe ist recht eng geschnitten. Da die Nähte nach innen gezogen wurden, haben sie keinen direkten Ballkontakt, was sich positiv auf die Langlebigkeit auswirkt.
Innennaht-Handschuhe geben ein gutes Ballgefühl, dafür büßt der Spieler mit ihnen an Fangfläche ein.

Außennaht-Handschuhe

Der Schnitt der Außennaht-Handschuhe wird oft auch als Positivschnitt bezeichnet. Außennaht-Handschuhe sind das Gegenteil von Innennaht-Handschuhen. Sie sind weiter geschnitten und ihre Nähte sitzen außen. Dadurch sitzt diese Torwarthandschuhe zwar lockerer, das Ballgefühl ist also nicht so gut, dafür ist aber die Fangfläche größer.

Rollfinger-Handschuhe

Rollfinger Handschuhe sind eine noch recht junge Form von Torwarthandschuhen. Bei Rollfinger-Handschuhen wird der Haftschaum direkt um die Finger gewickelt, wodurch im Kontaktbereich keine Naht vorhanden ist. Großer Vorteil dieser Handschuhe ist die gute Griffigkeit.

Hybrid-Handschuhe

Der Hybrid-Schnitt ist eine Mischung aus verschiedenen Torwarthandschuh-Schnitten. Dabei ist nie ganz klar, welche Eigenschaften der Handschuh in sich vereint. Aus diesem Grund können Hybrid-Handschuhe sehr unterschiedlich ausfallen.

Können Torwarthandschuhe bei Regen benutzt werden?
Auch wenn bei Regen ganz andere Bedingungen herrschen als bei Trockenheit, kann dennoch ein Torwarthandschuh verwendet werden. Dazu sollte man aber nicht irgendeinen Torwarthandschuh verwenden, sondern einen, der für dieses Wetter auch geeignet ist. Es gibt spezielle Torwarthandschuhe, welche bei Nässe benutzbar sind. Diese Handschuhe besitzen eine wasserabweisende Beschichtung und der Haftschaum dieser Handschuhe absorbiert das Wasser.

Auf was sollte man beim Kauf von Torwarthandschuhen achten?

Passform/Sitz/Größe

Die Passform, der Sitz sowie die Größe sollten die richtigen sein. Nur dann, wenn die Hand sich im Handschuh wohlfühlt, kann der Ball gut gehalten werden. Sitzt der Handschuh gut und sicher, ist quasi schon der halbe Ball gehalten.

Qualität

Die Qualität ist ein großer Punkt, der oft das Manko des Handschuhs ist, wenn nicht gut darauf geachtet wird. Ob die Qualität stimmt oder nicht, lässt sich oft leicht an den Nähten und den verwendeten Materialien erkennen. Sind die Nähte aus nur dünnem Garn oder ist das Obermaterial zu steif, sind das oft Anzeichen für eine minderwertige Qualität.

Das Material der Handfläche

Das Material des Schaumes ist essenziell wichtig für den Handschuh, denn dieses bestimmt zu einem großen Teil die Griffigkeit und damit auch die Leistungsfähigkeit. Die Materialzusammensetzung sollte also stimmig sein. Zu weich oder zu fest ist hier ein absolutes No-Go.

Das Material der Ummantelung

Das Außenmaterial der Torwarthandschuhe wirkt sich stark auf die Qualität und Langlebigkeit des Handschuhs aus. Generell lässt sich sagen, dass Latex als das beste Material gilt, denn es verkörpert die besten Eigenschaften für einen Torwarthandschuh. Es gibt aber auch andere Materialien wie PVC und Material-Gemische.

Preis/Leistung

Natürlich spielt der Preis eine große Rolle, aber nicht nur alleine – den Preis kann man ja selbst bestimmen. Aber die Leistung sollte auch passen. Was nützt ein teurer Handschuh, wenn er nur minderwertige Qualität aufzuweisen hat?

Mit oder ohne Fingersave

Fingersave ist eine Versteifung im Bereich der Finger. Diese sorgt dafür, dass die Finger nicht einfach umknicken können. Fingersave trennt die Meinungen beim Handschuh-Kauf teilweise auf zwei komplett unterschiedliche Seiten. Die einen sind dafür, die anderen nicht – für die einen ist die Sicherheit wichtig und dafür nehmen sie die Einschränkungen in der Bewegung.